"Bettelhand"
Werkverzeichnis 1.713 aus 1998, Tusche und Aquarell auf Pappe
"Abstürzender Vogel"
Werkverzeichnis 1.711 aus 1998
Tusche und Aquarell auf Pappe
Pandemie
Carraspite, 2020
Boote verschwimmen hinterm Horizont
Kräfte zerrinnen wie feiner Sand
Wenn meine Sandfinger ermüden
Dort, wo sich die Welt verliert
Die dunkle Wolfsnacht hat tote Augen
In ihren Stürmen fallen die Sterne
Staubmäntel in den Lüften
Betrachten mein Land
Vorm Spiegel des gestrigen Sommers
Verstaubt meine Maske
Und meine gekenterten Blicke
Sehen nur eine feldgraue Welt
In Wellen bewegen sich Nebelschwaden
Sie sind nur in meinem Kopf
Der Rest ist Wartezeit
So müde
***
"Befruchtung"
Werkverzeichnis 1.712 aus 1998
Tusche und Aquarell auf Pappe
Magdalena (eine Erinnerung)
Sayalonga, 2018
Die Nadel steckt Dir noch im Arm, Magdalena.
Du liegst im Dreck, doch Du sollst wissen.
Einer liebt Dich mehr.
Als Du Dir vorstellen kannst.
Für ihn bist Du gesegnet, Magdalena.
Er hält einen Platz in seinem Herzen für Dich frei.
Er würde gerne ein wenig mehr über Dich wissen.
Magdalena.
Er möchte Dir helfen, Dir selbst zu
helfen.
Schau dich um, und Du wirst ihn sehen.
Er fühlt wie Du.
Schlendert wie Du durch die Welt.
Geh zu ihm, Magdalena.
Du wirst Dich dort zu Hause
fühlen.
Du musst Dich und nichts verstecken.
Bei ihm kannst Du jeden Absturz offen tragen.
Du musst nur den Mut haben, zu ihm zu gehen.
Er kennt Dein Geheimnis und er liebt Dich.
Mehr als Du jemals glauben kannst.
Magdalena, wenn Du auf seinem Sofa sitzt.
Wirst Du die Nadel nicht mehr brauchen.
Wirst über sie lachen und scherzen.
Magdalena, geh zu ihm.
Schau Dich nicht nach anderen
um.
Mit jedem Blick verlierst Du ihn.
Wohin gehst du, Magdalena?
Geh zu ihm, ohne zu suchen.
Wenn Du ihn suchst, wird er gegangen sein.
***
"Kosovo"
Werkverzeichnis 1.714 aus 1998
Tusche und Aquarell auf Pappe
Silbermondmädchen
Carraspite,
2018
Du fühlst dich müde und klein
In diesen harten Zeiten
Du suchtest sie und sahst:
All deine Freunde sind gegangen
Niemand ist auf deiner Seite
Deine Augen sind voller Tränen
Doch du sollst wissen
Ich bin bei dir
Und werde dich auf meinen Händen tragen
Durch die wilden Ströme dieser Zeit
Wenn man dich zerbrochen hat
Dich in den Staub der Straße warf
Du nicht mehr an einen neuen Morgen glaubst
Wenn dein Schmerz so tief ist
Dass du nur noch das Dunkle siehst
Wenn sich alle von dir abwenden
Weil sie deine Träume fürchten
Dann sei gewiss
Ich bin bei dir
Und werde dich auf meinen Händen tragen
Durch die wilden Ströme dieser Zeit
Gib nicht auf
Träume weiter, mein Silbermondmädchen
Deine Träume sind wie Segel
Die silbern glänzen über der Hoffnungslosigkeit
Dein Boot ist stark - hab keine Angst
Doch wenn sie dich befällt, bin ich bei Dir
Und werde dich auf meinen Händen tragen
Durch die wilden Ströme dieser Zeit
***