Die Zeiten ändern sich
Carraspite, den 02.04.2020
Die Magyaren stritten einst für demokratische Werte
Da waren sie stur
Doch Corona führte sie auf eine andere Fährte
Die Victor-Orban-Diktatur
Venedigs Lagune war fischleer verstunken
Kreuzfahrer winkten von Schiffen herab
Die Krise wurde hier zum Hoffnungsfunken
Durch sie floss der Dreck in Venedig ab
Die großen Schiffskreuzer verschwanden zum Glück
Die Lagune ist sauber, die Fische zurück
Und Peking war eine graue Stadt
Niemand mehr konnte den Himmel sehn
Mit Corona fand die Veränderung statt
Die Luft wurde sauber, der Himmel so schön
Kinder schauen zur Sonne, die Luft ist so rein
Die Krise erlöst sie von stickgrauer Pein
So war es schon immer in einer Krise
Man muss sie von allen Seiten besehen
Einer Kuh ohne Gras, der fehlt eine Wiese
Doch Äcker ohne dies Kraut findets Bäuerlein schön
Und schau ich auf Deutschland: In den achtziger Jahren
Galt freiheitliches Wirken im Osten als Schande
Im Westen gabs für die Wirker ein anderes Verfahren
Sie bekamen dafür das Verdienstkreuz am Bande
Auch Deutschland leidet unter Corona, ganz klar
Die vielen Toten machen betroffen
Doch vielleicht fegt sie den Trump weg in USA
Wie dem auch sei, wir können nur hoffen
Das dies eine Lehre für alle war
Die Krise bringt Schmerzen und tut uns sehr weh
Auch eine Partei ist besonders betroffen
Die Zustimmung schwindet für die AfD
Vielleicht verschwindet sie ganz, darauf will ich hoffen
Doch eines sollten wir endlich begreifen
Viel Geld kann niemals die Krise besiegen
Das können nur Menschen, die in ihr reifen
Wir müssen es jetzt tun und aufhören zu lügen
Noch einmal zurück zu den Magyaren
Ungarn ist in Europa verwunden
Strengt an ein hartes EU-Verfahren
Dann ist der Orban bald wieder verschwunden
Zum Schluss schau ich in mich selbst nun hinein
Auch ich habe Angst, ich geb es zu
Doch bei einer Flasche vom roten Wein
Vergesse ich meine Ängste im Nu.
***
Fast ein Nonsens Gedicht
Carraspite, den 08.06.2014
Jetzt sitz ich hier auf der Terrasse
Mit kaltem Bier, man, ist das klasse
Ich schaue auf das blaue Meer
Das Leben ist heut gar nicht schwer
Ein Vogel landet auf der Feige
Und zwitschert, wie die erste Geige
Das hat der Vogel mir voraus
Was solls. Ich hol mir aus dem Haus
Ein wenig Tabak für die Pfeife
Die Hände wasch ich mir mit Seife
Ich rauche still an meinem Tisch
Und mittags brate ich mir Fisch
Der Rauch lässt husten meine Lunge
Poah, ist das ätzend, Junge, Junge
Anita tut die Wäsche bügeln
Solch Arbeit kann mich nicht beflügeln
Ich sitze nur auf meinem Stuhle
Die Hunde balgen in der Kuhle
Die sie kratzten aus dem Kies
Wobei ich sie gewähren ließ
Sie ahnen nichts vom Trug der Welt
Als nebenan das Handy schellt
Die dann bestellen einen Tisch
Natürlich haben wir auch Fisch
Na, also, dann bis heut um Sieben
Wir freuen uns auf Euch, ihr Lieben
Flugzeuge kreuzen meinen Himmel
Vor dreißig Jahren las ich Simmel
Heut las ich Vargas „Böses Mädchen“
Das lebte einst in Chiles Städtchen
Hat dort die Männer krankgemacht
Und zu dem auch noch ausgelacht
Jetzt stört ein Auto meine Stille
Auf dieses Wort reimt sich Sybille
Die kannte ich von früher mal
Denk ich an sie, dann wird mir schal
Will denken an den Sonnenschein
Und lieber trinken einen Wein
Zum Horizonte geht mein Blick
Dann machts in meinem Kopfe „Klick“
Und pflege weiter Müßiggang
Denn Stress im Leben macht nur krank
Wie der, den jetzt hat, jene Ratze
Die flieht vor Lucie unsrer Katze
Ihr Leben endet rechts am Pfahl
Für Katzenlucies Mittagsmahl
So ist nun mal der Lauf der Welt
Auch wenn er jedem nicht gefällt
Wir sind nicht besser, wenn wir essen
Können uns mit der Katze messen
Denn wer von uns macht sich schon schlau
Ob sterben wollt, der Fisch - die Sau
Die wir beim unserem Mahl verzehren
Und konnten sich noch nicht mal wehren
Wie die Ratze
Vor der Katze
Auch die Veganer sind nicht besser
Denn sie zerschneiden mit dem Messer
Gemüse, Obst und rote Beeren
Die mit dem Munde sie verzehren
Und dann zermalmen mit den Zähnen
Ich will es einmal hier erwähnen
Auch für ihr Mahl - mit jedem Bissen
Wird ein Gemüse rausgerissen
Von seinem angestammten Platz
Sie sind nicht anders, als die Katz
Denn auch Gemüse möchte leben
Wie auch die Traube an den Reben
Das Leben tut uns all vereinen
Denn auch Salate können weinen
Wenn wir sie schneiden mit dem Messer
Für unsere Veganer-Esser
Wer sorglos isst den Haferbrei
Der hörte nie des Hafers Schrei
Bevor sein Leben ist erloschen
Und seine Körner rausgedroschen
Doch weg, mit diesen Frustgedanken
Ich weis´ mein Hirn in seine Schranken
Genieß den heut´gen Sonnenschein
Und schenk mir noch ein Gläschen ein
***
Viren
Carraspite, den 03.04.2020
Die Freiheit wurde eingefangen
Ob sie nur schläft - wer weiß das schon
Manch Hoffnung ist weit fort gegangen
War ohnehin nur Emotion
Wir sehn das Meer von Ferne winken
Es nicht zu spüren, fällt uns schwer
Und unsre Hoffnung will ertrinken
Die bunte Welt trägt uns nicht mehr
Wer sind denn die, die heute klagen
Sind sie ein Windhauch hier im All
Vielleicht das Leben jetzt zu wagen
Gäb ihrer Seele Widerhall
***