"Kopf-Selbstbildnis"
Werkverzeichnis 1.220 aus 1997 / Verschiedenfarbige Kohle auf Papier
"Herzsüden der Seele"
Werkverzeichnis 1.221 aus 1997
Verschiedenfarbige Kohle auf Papier
Blutmond
Sayalonga, 2018
Der blutige Mond
Zeigt mir meinen steinigen Weg
Mein Körper bebt - von Blitzen getroffen
Kommen wieder diese schlechten Zeiten
Wenn ich abends denke
Das alles könnte mir mein gutes Leben kosten
Im Angesicht des Blutmondes
Spüre ich Hurrikane angreifen
Fühle mich von gewaltigen Fluten überspült
Ich höre Stimmen aus Wut und Ruin
Bemerke meine sterbende Hoffnung
Und packe meine sieben Sachen zusammen
Etwas in mir will sterben
Sagt mir der blutige Mond
In meinen Augen ist schlechtes Wetter
Wie wird das Ende sein
Hat oder weich
Oder kein Ende
Im mondlosen Blut
***
"Rund um die Herzgegend"
Werkverzeichnis 1.222 aus 1997
Verschiedenfarbige Kohle auf Papier
Frieden
Sayalonga, 2019
Er wird uns nie sagen, woher er kam.
Und gestern im hellen Sonnenlicht.
War es mir egal, ob es ihn gibt.
Doch in meiner Nacht suche ich nach ihm.
Und ich weiß nicht, ob er kommt oder geht.
Am Morgen war er gegangen.
Ich suchte nach seinem Namen.
Er änderte ihn jeden Tag.
Auch namenlos werde ich ihn vermissen.
Frieden kommt und geht.
Frag nicht, warum er frei sein muss.
Freiheit ist der einzige Weg.
Angekettet verliert er seinen Namen.
Nichts wäre gewonnen.
Nur alles verloren.
Wieder suchte ich ihn, doch er war gegangen.
Ich wollte ihn rufen mit seinem Namen.
Doch er änderte ihn jeden Tag.
Auch namenlos werde ich ihn vermissen.
Ich nahm mir jetzt Zeit zum Träumen.
Ohne mein Rufen war er jetzt da.
Träume weiter, hörte ich ihn sagen.
Lass sie nicht sterben und verliere sie nicht.
Träume sind Leben und segnen die Erde.
Tun verändert die Welt.
Wieder suchte ich ihn, doch er war gegangen.
Ich wollte ihn rufen mit seinem Namen.
Doch er änderte ihn jeden Tag.
Auch namenlos werde ich ihn vermissen.
Frieden ist Freiheit und Liebe ist Leben.
So sagte er mir.
Willst du mich finden, dann suche mich nicht.
Aber willst Du mich rufen.
Dann nenne mich bei meinem Namen.
***
"Brustraum noch weiblich"
Werkverzeichnis 1.223 aus 1997
Verschiedenfarbige Kohle auf Papier
Schwarz
Sayalonga, 2018
Gestern malte ich eine bunte Blumenwiese
Heute übermalte ich sie schwarz
Mein Innerstes hat alle Farben verloren
Es ist schwarz
Ich malte Mädchen in bunten Sommerkleidern
Doch heute geht die Dunkelheit nicht
Aus meinem Kopf
Meine Sommermädchen male ich
In Trauerkleidern
Ich sehe meine Wege, die ich ging
Sie sind alle schwarz
Ich sehe die Liebe in mir und die Hoffnung
Doch sie sind nicht rot oder grün
Sie sind schwarz
Ich sehe Menschen und sie sehen mich
Sie sehen: Mein Herz ist schwarz
Sie drehen sich bei meinem Anblick weg
Jeden Tag
Ich schaue in den Spiegel und sehe:
Mein Gesicht ist schwarz wie die Nacht
Schwarz wie Kohle
Denn die Sonne bescheint mich nicht
Die Sonne ist schwarz
Wem soll ich mich stellen
Wen soll ich um Farbe bitten
Wenn ich meine ganze Welt nur schwarz sehe?
Wo ist das blaue Meer, wo ist die lachende Sonne?
Wo ist das tiefe Blau des Himmels?
Wo ist die Glut der untergehenden Sonne?
Wo sind die Blumen mit ihren Farben?
Wo die grüne Wiese?
Wo sind die Mädchen
In ihren bunten Sommerkleidern?
Wo ist die Liebe in Ihrem Rot?
Ich habe es mir nicht ausgesucht
Doch ich habe so viel erfahren
Von und aus dieser Welt
Da musste ich in mich hineinschauen
Und ich sah meine Farben verschwinden
Ins Schwarze
Ich will wissen, was meine Farben verblassen ließ
Will wissen, was und wer sie schwarz färbte
Ich will, dass meine Dunkelheit vergeht
Will sie verschlingen mit meinem Mund
Erwürgen mit meinen Händen
Ich drehe meinen Kopf und suche dafür den Weg
Damit ich wieder die helle Sonne fliegen sehe
Über den Mädchen in ihren bunten Sommerkleidern
***