- Das Jahr 2009 -
Eine Auswahl von Serien, Zeichnungen und Bildern
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Einzelbilder (Auswahl) aus 2009 - nicht serienzugehörig
Neun Sprechbilder (Auswahl) für die Einzelausstellung "Brückenschlag" im Jahre 2009 in Espelkamp
- Das Jahr 2010 -
Eine Auswahl von Serien, Zeichnungen und Bildern
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a) 6 Einzelbilder (Auswahl) aus 2010 - nicht serienzugehörig
b) "Blutbildserie" mit 3 Bildern aus 2010
- Das Jahr 2011 -
Eine Auswahl von Bildern und einer Materialmontage
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a) Bilder und Materialmontage 2011
b) Protestaktion gegen die Korruption in Andalusien im Juni 2011
Mit Kunst und Lyrik gegen die Korruption in Andalusien und anderswo
Siehe dazu meinen nachfolgenden Aufruf in Deutsch, Englisch und Spanisch / hier in Deutsch
Mein Name ist Gerhard Pollheide. Ich wohne mit meiner Frau Anita in der Bodega Vino y Arte in den Bergen von Sayalonga. Wir führen ein kleines Restaurant, haben zwei Appartements und in unseren Räumen eine Kunstausstellung mit vielen Werken der bildenden Kunst. Daneben gibt es einen Skulpturengarten und die kleinste Schaubühne der Welt. Es finden Lesungen, Konzerte und Schauspiele statt. Namhafte Künstler, Schauspieler und Liedermacher waren bei uns zu Gast. So hat sich unsere Kulturbodega mittlerweile zu einem kleinen kulturellen Zentrum in den Bergen Sayalongas entwickelt, welches von Gästen aus aller Welt besucht wird. Ich male Bilder, mache Skulpturen und habe bisher 12 Bücher geschrieben. Meine tiefe Liebe zu Andalusien wurde vor 10 Jahren geboren.
Im Jahre 2001 reiste ich durch Andalusien. Ich hatte Hunger und arme Bauern nahmen mich mit einer unglaublichen Gastfreundschaft auf und gaben mir zu essen. Eine Bezahlung lehnten sie ab. Nach
dem Ende der Mahlzeit bildeten sie einen Kreis um mich und sangen mir ein Lied vor. Es handelte von einem Bandolero. Da habe ich vor Rührung geweint und meine Liebe für dieses Land war tief in
meinem Herzen eingebrannt. Andalusien hat mir während meiner Reise so viel Gastfreundschaft entgegengebracht, soviel Kultur gezeigt, und ich habe so viele liebenswerte Menschen kennen gelernt,
dass ich mich entschloss, hierfür etwas zurückzugeben. Ich verließ Deutschland und gründete zusammen mit meiner Frau Anita im andalusischen Sayalonga, einer Nahtstelle zwischen Christen und
Muslimen ein „Künstlerdorf“. Es trägt durch seine kulturellen Veranstaltungen und durch die Begegnungen von Menschen beider Kulturen dazu bei, ein wenig mehr Verständnis für einander
aufzubringen.
Ich bin nach vielen Irrwegen, seit meiner Andalusienreise, ausschließlich Künstler und Schriftsteller und plane unser Vorhaben „Künstlerdorf“ mit Hilfe meiner Frau Anita Brandt weiter. Aber wir
haben in dieser Zeit auch die andere Seite Andalusiens kennengelernt. Sie heißt Korruption! Wir sind trotz der hier herrschenden unglaublichen Korruption immer noch auf diesem Weg, der uns in den
letzten Jahren alles abverlangte und uns Schäden von ca. 200.000 € zufügte. So leben wir seit über 7 Jahren im Wohnwagen, sind jedoch heute soweit, dass der geplante Abschluss unseres Projektes
zum Ende des Jahres gelingen könnte. Die jedoch nicht aufhörende Korruption nagt nun an unserem Lebensnerv. Daher bitten wir Euch alle, uns bei der Bekämpfung der Korruption zu
unterstützen.
Gerhard und seine Mitstreiter hier auf den Plätzen zusammen mit weiteren Andalusiern der Protestbewegung „Podemos“, die wir und die uns unter-stützten und die heute in den spanischen Parlamenten sind. Oberstes Ziel dieser Bewegung ist die Bekämpfung der Korruption, die Spanien seit so vielen Jahren schadet.
Korruption ist die schlimmste Form der Ungerechtigkeit.
Einige Wenige bereichern sich und eine ungeheuer große Anzahl von Menschen leiden. Spanien ist eines der korruptesten Länder Europas. Und diese Korruption
führt auch dazu, dass nach Internetrecherchen jedes Jahr allein in Andalusien 5.000 Arbeitsplätze nicht entstehen, weil Firmengründungen wegen dieser Korruption nicht stattfinden. Allein 700
beabsichtigte Firmengründungen ausländischer Investoren wurden zurückgezogen wegen der Korruption in Andalusien. Korruption zerstört die Werte der Gesellschaft, schafft Ungerechtigkeit in fast
allen Bereichen. So gibt es insbesondere in Andalusien eine ungeheuer hohe Zahl von arbeitslosen Jugendlichen. Korruption zerstört Perspektiven, verhindert Familiengründungen, schafft Hoffnungslosigkeit, zerstört die Kultur und vergrößert die Kriminalität. Da auch wir durch diese Korruption in unserer Existenz bedroht werden (siehe ausliegende
Informationsmappen), habe ich mich entschlossen, die Korruption beim Namen zu nennen, sie zu bekämpfen und öffentlich zu machen.
Meine „Waffen“ hierfür sind meine Kunst in Bildern und meine lyrischen Texte. Ich bitte daher um Öffentlichkeit, damit diese Gedanken die Köpfe der großen Mehrzahl der liebenswerten andalusischen Menschen erreichen und ihnen Mut geben. Helft alle mit! Wir werden es gemeinsam schaffen die Korruption zu vermindern - für ein freies, gleiches, wunderschönes Andalusien! Das von mir für uns alle geschriebene „Andalusienlied“ darf frei kopiert und weitergegeben werden. Es lebe Andalusien!
Mein Andalusienlied
für alle, die sich wehren gegen die beißende Ungerechtigkeit, die Korruption, für alle an die Wand Gedrückten, für alle Liebenden, für die Verrückten und insbesondere für uns Andalusier,
inspiriert durch „Sind so kleine Hände“ von Bettina Wegner:
Andalusienlied
Sind so schöne Herzen / Schlagen heut so schwer / Darf man niemals quälen / Schmerzen dann so sehr
Sind so harte Hände / Bauten auf so viel / Darf man niemals fesseln / Das führt weg vom Ziel
Sind so große Augen / Sehn dies schöne Land / Doch korrupte Neider / Setzen es in Brand
Sind so schöne Münder / Sprechen heut noch viel / Ungerechtigkeiten / Setzen dies aufs Spiel
Sind so schöne Strände / Ein Meer so tief und weit / Wir reichen uns die Hände / Ab heut kommt unsere Zeit
Es werden harte Tage / Bis hin zu unserem Ziel / Doch viele mutige Menschen / Erreichen viel
Lasst uns Korrupte brechen / Mit Liebe, Herz, Verstand / Wir tun´s für Andalusien / Denn es ist unser Land
Schöne, gerade Menschen / Das ist unser Ziel / Menschen ohne Rückgrat / Haben wir schon zu viel
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Gerhard Pollheide, Künstler, Schriftsteller und Andalusier
Presseberichte in 2011 über unsere Aktion gegen die Korruption
Protestmarsch gegen die Korruption im Juni 2011
über die Gerichte in Torrox, Malaga, Sevilla, Cordoba, Toledo, Madrid und bis zum Königshaus
Wir erreichten auch die Camps der Empörten in Madrids Innenstadt. Auch hier, wie in den vorher von uns durchwanderten Städten, probt Spaniens Jugend die Revolution. Der zentrale Platz ist voll mit Demonstranten. Sie fordern: „Empört Euch!“ Auch wir empören uns und werden zu einem Teil dieser Bewegung. Der Ursprung dieser Forderung „Empört Euch“ stammt aus den Schriften eines ehemaligen französischen Widerstandskämpfers und KZ-Überlebenden Stéphane Hessel.
Der über 90-jährige Pazifist äußert sich hierin wütend gegenüber dem Finanzkapitalismus. Er sieht in ihn eine Gefährdung des Sozialstaats und der
Menschenrechte und ruft mit seinem Essay zur Aufrechterhaltung moralischer Werte auf. Er ruf auf: „Empört Euch“ durch friedlichen, zivilen Ungehorsam, um den korrupten, menschenfeindlichen
Ist-Zustand durch ein neues moralisches Bewusstsein zu ändern. Sein Essay endet mit folgenden Worten: „Neues schaffen heißt Widerstand leisten! Widerstand leisten heißt Neues schaffen!“
Mit Kunst und Lyrik gegen die Korruption
Oben sind noch vier der von mir auf unserem Protestmarsch gemalten und verteilten Kunstwerke zu sehen. Diese Kunst war stärker als alle Korruption. Ein weiteres Kunstwerk dieser Aktion ist mein mit Unterstützerunterschriften versehenes T-Shirt, was oben bei den eingestellten Fotos ebenfalls abgebil-det ist. Diese Kunstaktion ist verzeichnet im Werkverzeichnis unter 3938 bis 4076.
Heute frage ich mich: „Was hat unser Protest, unsere Wehrhaftigkeit gebracht?“
Eingefahrene Strukturen ändern sich nur langsam. Sollten sie sich langfristig ändern, haben wir ein kleines Stück
dazu beigetragen. Vor allen aber hat unser Protest für uns einiges bewirkt. Wir haben aufbegehrt, uns empört, gegen die menschenverachtende Korruption.
Wir haben nicht mitgemacht, und wir haben nicht geschwiegen. Wir haben dazu beigetragen, dass in Spanien,
Deutschland und im vereinigten Europa, vertreten durch das EU-Parlament, auf unseren Fall bezogen, niemand von den Gerichten und Behörden,
von Presse und sonstigen Institutionen, niemand der Politiker aller Couleur sagen kann: „Das haben wir nicht
gewusst!“ Das waren wir uns selbst schuldig, macht uns ein gutes Gefühl. Und wenn wir in den Spiegel schauen, müssen wir uns nicht schämen.
Es wird noch einige Zeit dauern, bis Ruhe einkehrt und wie es letztendlich ausgeht, wissen wir nicht. Wir wissen nur eines: „Wenn wir untergehen, dann aufrecht und mit fliegenden Fahnen!“
Heute ist ein herrlich klarer Sonnentag in unseren andalusischen Bergen. Hier lebe ich mit Anita, der Liebe meines Lebens. Ich bin glücklich. Des Morgens schaue ich beim Frühstück aufs Meer. Dann
rauche ich Tabak aus meiner alten, zerbissenen Pfeife. Des Abends esse ich Brot und trinke Wein. Die Sonne wärmt meine Knochen. Meine liebende Frau neben mir lächelt mich an, und diese Welt
schuldet mir nichts!
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